Energieverbrauch: Stagnierende Industriestaaten, rasch wachsende Schwellenländer

Die Weltkarte veranschaulicht, wie hoch der Anteil der inimportierten Handelsgütern steckenden Anteil (berechnet sind die Netto-Importe, als Importe abzüglich der Exporte) am Inlandsverbrauch liegt. Je dunkler das rot, desto höher dieser Anteil, je heller das Blau, desto grösser ist der exportierte Anteil. Die Weltkarte veranschaulicht, wie hoch der Anteil der inimportierten Handelsgütern steckenden Anteil (berechnet sind die Netto-Importe, als Importe abzüglich der Exporte) am Inlandsverbrauch liegt. Je dunkler das rot, desto höher dieser Anteil, je heller das Blau, desto grösser ist der exportierte Anteil.

 

Ein Blick auf eine neue Energiebilanz der Länder, die auch die in exportierten und importierten Gütern enthaltene Produktionsenergie berücksichtigt, zeitigt einige Überraschungen.

 

Mit den Energiebilanzen der Länder ist es so eine Sache. In den offiziellen Statistiken wird nämlich gerne unterschlagen, dass es nicht reicht, einfach den Inlandverbrauch auszurechnen. Unterschlagen wird dabei, dass in jedem importierten Produkt versteckte Energie steckt, die es dazuzurechnen gälte. Das gilt aber genauso für die exportieren Waren, deren Energie, die für die Produktion verwendet wurde, anderswo verbraucht wurde – und die abgezogen werden müsste. Es braucht also Energiebilanzen, die sowohl Warenimporte als auch – exporte einbeziehen. Der ökologische Systemdesigner Viktoras Kulionis von der ETH Zürich legt für das auf weltweite Datenauswertung spezialisierte gemeinnützige Netzwerk Our World in Data nun eine konsumbasierte Energiebilanz vor. Diese ist, mangels Daten aus fast allen Entwicklungs- und vielen Schwellenländern, ziemlich lückenhaft, erlaubt aber doch einen vertieften Blick auf Europa, Nordamerika und die grossen Länder Asiens, China und Indien. Danach verschlechtern sich, in unterschiedlichem Ausmass, in ganz Westeuropa und die USA die Energiebilanzen, wenn die «Handelsbilanz» der importierten und exportierten Güter berücksichtigt wird.Vorneweg steht mit grossem Abstand die Exportnation Schweiz, wo zu jeder Kilowattstunde im Inland produzierter Energie noch 670 Wattstunden importierter Energie  - oder 67 Prozent - dazukommen. Deutschland etwa weist ein Plus von nur 15 Prozent aus, und auch die USA kommen mit plus 20 Prozent vergleichsweise glimpflich weg. Deutlich besser weg stehen Russland (minus 27 Prozent) oder Südafrika (minus 30,7 Prozent) da. Knapper im Minusbereich liegen China (- 5,2) und Indien (- 1,2).

Um einiges aussagekräftiger ist aber der Blick auf die Trendkurve, die Kulionis bis ins Jahr 1995 sowohl für den Inlandsverbrauch als auch den importierten Verbrauch nachzeichnet. Beide sind etwa im Falle Deutschlands über die Jahre praktisch konstant geblieben. Das zeigt, dass Deutschland seine wirtschaftliche Entwicklung vom Energieverbrauch entkoppelt hat. In der Schweiz ist der Gesamtenergieverbrauch um rund zehn Prozent zurückgegangen, im Inland deutlich stärker als bei der importierten Energie. Dass diese Entwicklung nicht in Stein gemeisselt ist, zeigt der Blick auf den Pro-Kopf-Energieverbrauch. So hat die Schweiz als eines der wenigen Länder weltweit einen deutlich gesunkenen Verbrauch (von 73 Megawattstunden 1995 auf 53 2020), während die Nachbarländer Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien alle leicht zulegen. Auch die USA haben um vier Prozent zugelegt. Die Amerikaner sind mit einem Verbrauch von 97 Megawattstunden mit Abstand die Nummer eins. Grossbritannien verbraucht etwa nur halb so viel pro Kopf. Am stärksten ist die Zunahme aber in China, wo sich der Verbrauch mehr als verdreifacht hat auf 28 Megawattstunden. Das ist zwar auch nur etwas mehr als ein Viertel der USA, liegt inzwischen aber auch auf einem Level mit Staaten wie Portugal oder Polen.

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Katanga Business

  • Mit seinem Film „Katanga Business“ von 2009 vermittelt der belgische Regisseur Thierry Michel nicht nur einen Einblick in die gegenwärtige Situation der Rohstoffförderung in Katanga, sondern verdeutlicht auch die eigentlichen Aufgaben eines Dokumentarfilmers – Dokumentieren statt Kommentieren.

Mensch + Energie

Vor dem Hintergrund der aktuellen „Energiewende“-Debatten möchten wir einen kritischen Diskussionsbeitrag leisten für all jene, die mehr wissen wollen zum Thema Energie. Und wir möchten einen Beitrag leisten, die tiefen ideologischen Gräben zu überwinden, die Befürworter und Gegner trennen. Denn die Wahrheit wird bei diesem Thema sehr schnell relativ bzw. relativiert, man bewegt sich auf einem Feld, in dem sich Experten, Meinungsmacherinnern, Ideologen, Betroffene, Opfer, Lobbyisten, Politikerinnen und Weltenretter tummeln. Sie alle sollen zu Wort kommen, sie sollen von ihrer Wahrheit erzählen, der Wahrheit des Strahlenopfers ebenso wie jener des Kraftwerkbetreibers, des Befürworters und der Gegnerin.

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